Mateo 

Die Barriere von Autismus überwinden


Er hatte einen schwierigen Start ins Leben. Von Geburt an war Mateo oft krank und seine Sprachentwicklung kam im Alter von zwei Jahren zum Stillstand. Die Diagnose: frühkindlicher Autismus. Lange Zeit stand die Familie, eine alleinerziehende Mutter und ein jüngerer Bruder, mit diesem riesigen Problem allein da - bis sie von Nehemiah Gateway hörten. Der damals Fünfjährige erhielt einen Therapieplatz und kommt nun seit neun Jahren regelmäßig zweimal wöchentlich zu NG.

Hyperaktiv, unkonzentriert, oft aggressiv - so lernten ihn seine Therapeuten kennen. Sprach- und Entwicklungstherapie in Kombination mit Physiotherapie und viel Geduld brachten die Veränderung. Nach und nach lernte er Farben, Zahlen und Buchstaben. Die Aggressivität besserte sich nicht so schnell, aber heute kann er mit anderen Kindern normal umgehen, sogar mehrere Stunden am Tag im geliebten Sommerlager.

Mit der geduldigen Hilfe und Ermutigung der professionellen Sprachtherapeutin Suela machte Mateo in letzter Zeit einige Fortschritte im logischen Denken und Verstehen von Zusammenhängen. "Man darf nicht zu viel erwarten", sagt Suela, "wenn man ihn fragt, wer Mateo ist, antwortet er nun 'Das bin ich'. Er kann Säugetiere und Vögel als Gruppen voneinander unterscheiden. Landtiere haben keine Flügel, sie können also nicht fliegen. Das ergibt für ihn jetzt Sinn. Früher war er völlig desinteressiert, aber seit einiger Zeit ist er neugieriger geworden. Er beginnt, sich für seine Umwelt zu interessieren und Fragen zu stellen.“

Das war auch die Voraussetzung für einen weiteren Schritt aus der sozialen Isolation: Er geht jetzt zur Schule. Den Stoff der 6. Klasse wird er nie ganz beherrschen, aber er greift einige Dinge auf; und vor allem kann er die beengte Wohnung verlassen und wird herausgefordert. Sein jüngerer Bruder hat von NG ein Stipendium für die Nehemiah Schule erhalten, was seiner Mutter eine große Last von den Schultern nimmt.

Heute ist Mateo ein anderes Kind. Immer noch schüchtern und zurückgezogen, aber nicht mehr aggressiv. Im Gegenteil, er lächelt alle freundlich an und spielt auch in größeren Gruppen ruhig. Endlich gelingt es ihm, innere Barrieren abzubauen, die ihn zu lange gefangen hielten.

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